Samstag, 16. August 2014

Ich habe mich getrennt....

Dieses Erlebnis muss ich ungedingt teilen, um aufmerksam zu machen.

Gerade wieder erlebt, dass sich ein verheiratetes Paar, nach vielen Jahren getrennt hat. NATÜRLICH, hinter vorgehaltener Hand, pssst, das darf erst mal niemand merken, wissen. Ist klar, dass DAS funktioniert, wenn man lauter "beste Freunde" um sich hat. 
Die dann auch wieder "beste Freunde" haben, die dann auch wieder "beste Freunde" haben, etc..

Gerade auch durch meine Erfahrungen in den Beratungen, ich kann manchmal nicht nachvollziehen, warum es Menschen so schwer fällt, irgendwann mal eine Entscheidung in Richtung Trennung zu fällen. Ich achte, schätze alle Beziehungen, die von Herzen, oder zumindest in grösster Freundschaft geführt werden, lange halten. 

Zur Zeit geht z.B. immer mal wieder ein Video in Facebook rum von einem Ehepaar, das 65 Jahre (!!!) verheiratet war, und Hand in Hand ca. zur gleichen Zeit stirbt, weil der eine Partner nicht auf den anderen verzichten kann. Wenn ich so etwas sehe, geht mir absolut das Herz auf, so etwas rührt zu Tränen.

Viele Menschen, die ich erlebe, haben innerlich schon eine Entscheidung gefällt. Sie erleben Wut, verdammt, ich halt das nicht mehr aus, Traurigkeit, ich fühl mich so schrecklich "gefangen", es ist einfach unerträglich, mit großem Tränenfluss, teils sogar Ekel, ich kann mich nicht mehr anfassen lassen. Sie verlieben sich sogar in andere Menschen, fangen an zu träumen.... Und dennoch, sie bleiben da, wo sie sind!

Welchen Nutzen hat DAS? 

Wenn eine Trennung in Betracht gezogen wird, geht doch IMMER, eine längere Phase von Gedanken, abwägen voraus. Es fällt auf, dass der Partner/die Partnerin, Eigenschaften hat, die einem nicht mehr gefallen. Heißt ja auch, dass man sich weiter entwickelt hat. Oder, dass sich Langeweile, Routine in eine Beziehung eingeschlichen hat. Was zeigt, man bekommt irgendwann mal das Gefühl, wieder was Erleben zu wollen. Herzblut, Freude, Spaß, und wie oben geschrieben, man fängt wieder an zu träumen.

Oftmals, so wie ich es erlebe, gibt es auch Auseinandersetzungen mit dem Gegenüber, man ist ja zunächst in dem Gedanken, wir verändern "gemeinsam" etwas, und dann ist Alles wieder gut. Das ist eine wunderbare Einstellung, das sollte auch immer da sein!

Nach meinen, auch eigenen Erfahrungen, wenn DANN, aber nichts passiert, sollte, und nach meinem Gefühl, muss man sich damit auseinander setzen, sich zu trennen. Es sollten Gedanken über das "Wie" gemacht werden. 
Weil, wer hat was davon, wenn man TROTZDEM zusammen bleibt? Ich habe schon Gedanken mitbekommen, och, ich hab es jetzt 20 oder 25 Jahre ausgehalten, dann schaff ich den Rest auch noch. 

IST DAS LEBEN?

Oftmals sind Kinder involviert, ok. Das erschwert sicher vieles. Allerdings, jedes Elternteils sollte doch den Gedanken, den Wunsch für sein Kind haben, finde ich zumindest, dass man seinem Kind das Bestmögliche mit auf den Lebensweg gibt, was gerade geht. Gehört "Aushalten", egal in welcher Hinsicht, und in welchem Bezug, dazu?

"Ok, Du führst gerade eine, pardon, beschissene Beziehung, aber, da musst Du halt durch. Das haben Milliarden vor Dir auch schon gemacht."

Oder;

"Ich weiß, die Arbeit, die Du gerade machst, macht Dir keinen Spaß (macht Dich körperlich fertig, Du wirst gemobbt, etc..), sei froh, dass Du Arbeit hast; komm, es sind doch nur 4/6/9 Stunden am Tag, das kannst Du doch wohl schaffen, oder?"

Ich habe meinen Kindern so etwas nie gezeigt! Ich habe mich nach ein paar Jahren, weil ich mich neu verliebt hatte, von meinem Ex-Mann getrennt. Und, meine Kinder waren 2 und 6 Jahre alt. Ich will keine Beweihräucherung, Lob, oder sonst irgendwas. Ich will sagen, und hinter, neben, vor mir, stehen ewig viele andere, die es auch gemacht haben, dass es geht, vor allem gehen muss, wenn man unzufrieden, unglücklich ist.

Weil, sich zu trennen bedeutet auch einen Neuanfang! Für alle beteiligten! Ein Partner spricht seine Entscheidung endgültig aus. In der Phase, ist dieser, gefühlt, in der Regel, der stärkere Part. Er hat einen Vorlauf von Gedanken, Gründen gesammelt. Während der andere, auch wenn eine Ahnung da war, erst mal vor "vollendete Tatsachen" gestellt wird. So etwas tut weh, bereitet Schmerzen, oft richtig starke Schmerzen. 

Allerdings auf beiden Seiten! Ich habe NIE in meinen Beratungen, eine Frau, oder auch einen Mann erlebt, der/die diese Entscheidung leicht getroffen, ausgesprochen hat. Gerade auch aus diesen Menschen kamen sehr viele Tränen, sehr viel Schwäche und Traurigkeit. Aber, das erinnere ich aus meiner eigenen Erfahrung raus, es waren auch für mich "entkrampfende" Schmerzen und Tränen. Mit dem Bewußtsein, ich werde mich trennen, läuft man, so lange wie es dauert, es auszusprechen, mit einem Korsett durch die Gegend. "Ich muss funktionieren", es soll noch niemand merken, bis zur Aussprache. Und, dann klappt man zusammen! Das Korsett fällt von einem weg. Dies zu den "Entscheidern".

Der andere Part, fällt zusammen, weil er sich, logischerweise, verlassen fühlt. "Ich bin schlecht, ich habe versagt, ich bin nicht mehr hübsch genug, ich bin zu dick, zu dünn, etc.". Große Traurigkeit kommt auf. Meistens wird sie abgelöst von Wut. "Ich habe es doch gewußt, Du hast doch nie zu mir gestanden, Du hast doch schon immer nach anderen geschaut, etc.."

Wenn diese "Phase" durchlebt ist, und, bis dahin kann ein wunderbarer Rosenkrieg entstanden sein, nimmt man sich die Chance (hoffentlich), mehr oder weniger emotionslos, nachzudenken. "Okay, wir hatten wunderbare Zeiten, (ich bin Dir dankbar für das, was Du mir gezeigt hast, was ich durch Dich lernen durfte), Du hast mir das/die Kind/Kinder geschenkt, aber jetzt will ich was Anderes".

Es ist ein Neubeginn für alle! Ich begrüsse, freue mich darüber, wenn ich Menschen in meinen Beratungen erlebe, die (noch) wieder anfangen zu träumen. "Oh, wie schön wäre das, wenn ich DAS (egal was) erleben dürfte, könnte", sie fangen an, sich neue, oder überhaupt wieder Ziele zu setzen. Erleben vollkommen neu, was überhaupt alles in ihnen steckt. Möglichkeiten, Chancen, Energieen, Stärken, und, und, und... Natürlich auch neu entdeckte Schwächen, kommen wieder zu sich selber.

Bitte, solltest Du gerade in so einer Situation stecken, überleg Dir wirklich, ob Du so weiter machen willst, wie bisher. Ob Du wirklich "aushalten" willst. Weil, das musst Du nicht!!!!

Deine Kinder werden irgendwann mal, zumindest meistens, anerkennen, dass Du enorm viel Stärke aufgebracht hast. Was sie letztendlich auch stärkt, ihnen den Mut gibt, in einer ähnlichen Situation, auch Mut zu haben. 
Sollte es Menschen um Dich rum geben, von denen Du meinst, sie werden mit dem Finger zeigen, überleg Dir, ob es sein kann, dass sie es "eigentlich" aus Neid vor Deinem Mut machen. Oder auch Angst vor Dir, oh, was macht sie/er jetzt, werden wir weiterhin befreundet sein können, (kann es mir vielleicht irgendwann mal ähnlich gehen), wird er/sie sich jetzt so verändern, dass wir uns nicht mehr mögen....?

Oft sind auch finanziell/materielle Sorgen der "Hemmschuh" eine Trennung zu vollziehen oder, Materielles überhaupt aufzuteilen. 
Für Ersteres, es gibt die Möglichkeit, sich bei den Ämtern, oder auch bei Rechtsanwälten, anderen Institutionen, vorab zu informieren. Du wirst finanziell abgesichert sein!
Für Letzteres, auch teils nicht nachvollziehbar, ist ein Haus auf die gleiche Stelle zu setzen, wie "Lebensglück"? Sprich, man lebt in einer Luxusvilla, übertrieben ausgedrückt, zu zweit, aber vollkommen unglücklich. Verlust kann bedeuten, wenn man sich trennt, dass man diesen "Luxus" erst mal nicht mehr hat. 

Dafür aber die absolute Freiheit, sein Leben, seine Wohnung, sein kleines "Lehmhaus" (im Vergleich), so zu gestalten, wie man es haben will. Weg gehen, wann man will, Freunde treffen, einladen, wann man will. Essen oder trinken, oder schlafen, wann, was, vielleicht auch mit wem man will. WAS ist dem gegenüber Geld, ein Haus, etc.?

Ich lade Dich ein, diese Dinge in Deine Gedanken einfliessen zu lassen. Hinterfrag Dein Gefühl! Wie fühlen sich Gedanken der Freiheit an?

Solltest du Unterstützung brauchen, ich helfe Dir sehr gerne!

Ein schönes Wochenende wünscht,
Claudia

www.Claudia-Reimund.de




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